Im Gegensatz zur klassischen medizinischen Rehabilitation zeichnet sich die MBOR (Medizinisch beruflich orientierte Rehabilitation) durch eine Einbeziehung von Berufs- und Arbeitsplatzaspekten in den gesamten Rehabilitationsverlauf aus.

MBOR setzt zu einem Zeitpunkt ein, an dem bereits besondere berufliche Problemlagen (BBPL) aufgetreten sind, die es fraglich erscheinen lassen, ob der Rehabilitand überhaupt wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren kann. Bei Menschen im erwerbsfähigen Alter mit Krebserkrankung sind ca. 64% von solchen BBPLs betroffen. Ziel der MBOR ist es, diese BBPLs frühzeitig zu entdecken und Gegenmaßnahmen einzuleiten, damit der noch vorhandene Arbeitsplatz erhalten bleiben kann. Dies bedeutet, dass bei Rehabilitanden, deren Arbeitsplatz aktuell noch gesichert ist und deren körperliche Verfassung und Tumorstadium nach dem Rehabilitationsaufenthalt eine Rückkehr an den alten Arbeitsplatz grundsätzlich zulässt, mit medizinischen, psychologischen und berufsbezogenen Trainingsmethoden Fertigkeiten erlernt und eingeübt werden, welche die Belastungen, beispielsweise durch vermeidbares psychisches oder körperliches Fehlverhalten, deutlich reduzieren und damit den Rehabilitationserfolg nachhaltig sicherstellen.

Die Effektivität von Maßnahmen zur MBOR können oft schon durch geringfügige Veränderungen am Arbeitsplatz, die Optimierung von Arbeitsabläufen, die Verwendung von geeigneten Hilfsmitteln oder durch die Veränderung der persönlichen Einstellung erreicht werden.